Günter Lamprecht

dt. Schauspieler und Autor; Theaterrollen u. a.: "Endstation Sehnsucht", "Der kaukasische Kreidekreis", "Der zerbrochne Krug"; Fernsehen u. a.: "Berlin Alexanderplatz", "Tatort"-Kommissar Franz Markowitz 1989-1995, "Babylon Berlin"; Kino u. a.: "Epsteins Nacht"

* 21. Januar 1930 Berlin

† 4. Oktober 2022 Bonn-Bad Godesberg

Herkunft

Günter Lamprecht wurde 1930 als Sohn eines Taxifahrers und einer Landarbeiterin in Berlin-Wilmersdorf geboren. Er erlebte keine glückliche Kindheit. Der Vater war ein überzeugter SA-Mann und sehr früh Mitglied der NSDAP geworden. L. wuchs mit einer Schwester auf.

Ausbildung

Nach fünf Jahren musste L. kriegsbedingt die Grundschulausbildung abbrechen. Als Hitlerjunge war er beim Endkampf um Berlin eingesetzt und musste in den letzten Kriegswochen täglich zahlreiche Menschen beerdigen (vgl. Interview SZ, 30.6./1.7.2012). 1945 begann L. eine Dachdeckerlehre, die er wieder abbrach. Zeitweise war er in einer Knopffabrik tätig, trieb sich jedoch auch mit einer Bande gleichaltriger Kleinkrimineller herum. Eine vierjährige Lehre als Orthopädiehandwerker schloss L. mit dem Gesellenbrief ab. Bis 1953 war er in diesem Beruf tätig und betrieb nebenbei Boxsport, wo er mit Bubi Scholz trainierte. Ab 1953 nahm er Schauspielunterricht in Berlin bei Else Bongers. Danach erhielt er ein Stipendium der Stadt ...